ERMA
Hinweis - Die Produkte der einzelnen Hersteller befinden sich weiter unten auf dieser Seite!

Der deutsche Waffenhersteller ERMA, ursprünglich bekannt als Erfurter Maschinen- und Werkzeugfabrik, wurde Anfang der 1920er-Jahre von Berthold Geipel in Erfurt gegründet. Anfangs produzierte das Unternehmen Maschinenbauteile, entwickelte sich aber rasch zu einem bedeutenden Hersteller von Schusswaffen. Besonders in den 1930er-Jahren, im Zuge der nationalsozialistischen Aufrüstungspolitik, spielte ERMA eine zentrale Rolle bei der Entwicklung moderner Handfeuerwaffen. International bekannt wurde die Firma vor allem durch die Produktion der Maschinenpistole MP 40, einer der ikonischsten Waffen des Zweiten Weltkriegs. Diese Waffe, gemeinsam mit ihren Vorläufern der EMP-Serie, war weit verbreitet bei deutschen Truppen und wurde zu einem Symbol der Wehrmacht.
Nach dem Krieg wurde das ursprüngliche Werk in Erfurt zerstört, und Geipel geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Die Firma wurde zunächst liquidiert. Doch bereits Ende der 1940er-Jahre kam es zu einer Neugründung – diesmal in Dachau bei München, wo ERMA als ERMA-Werke GmbH einen Neuanfang wagte. In der unmittelbaren Nachkriegszeit konzentrierte man sich zunächst auf zivile Produkte wie Haushaltsgeräte. Mit der wachsenden Nachfrage nach Trainings- und Ersatzwaffen für Polizei und später auch Bundeswehr begann ERMA erneut, Waffen zu produzieren – diesmal jedoch mit Fokus auf Sportwaffen, Gas-/Signalpistolen sowie Repliken klassischer Militärmodelle, etwa im Kaliber .22 lr.
In den 1950er- und 60er-Jahren versuchte ERMA auch, an die militärische Vergangenheit anzuknüpfen, etwa mit der Entwicklung neuer Maschinenpistolen für die junge Bundeswehr. Diese setzten sich jedoch gegen internationale Konkurrenz, etwa die israelische Uzi, nicht durch. Der Verlust wichtiger staatlicher Aufträge führte zu finanziellen Engpässen, und 1961 wurde das Unternehmen schließlich vom US-Konzern Lear-Siegler (Fiberglide) übernommen. Die Gründerfamilie zog sich zurück, und ERMA verlagerte seinen Schwerpunkt endgültig auf den zivilen Markt.
In den folgenden Jahrzehnten brachte ERMA zahlreiche Modelle kleinerer Pistolen und Gewehre auf den Markt, darunter beliebte Modelle wie die EP 25, die KGP 68 oder Kleinkaliber-Versionen historischer Waffen wie die Luger. Trotz einer treuen Anhängerschaft unter Sportschützen und Sammlern geriet das Unternehmen in den 1990er-Jahren erneut in wirtschaftliche Schwierigkeiten. 1997 meldete ERMA Insolvenz an, und die Reste der Firma wurden zunächst von der Suhler Jagd- und Sportwaffen GmbH übernommen, bevor 2004 schließlich die Heckler & Koch Jagd- und Sportwaffen GmbH die Markenrechte erwarb. Damit verschwand der traditionsreiche Name ERMA endgültig vom Markt.
Trotz ihres Endes bleibt die Firma ERMA ein bedeutendes Kapitel in der deutschen Industrie- und Militärgeschichte – als Beispiel für die enge Verflechtung von Technologie, Politik und Wirtschaft im 20. Jahrhundert. Besonders Sammler und Waffenhistoriker schätzen bis heute die hohe Fertigungsqualität und Innovationskraft, die viele ERMA-Produkte ausgezeichnet haben.
Sofort versandfertig, Lieferzeit 1-3 Werktage