Beretta CX4 Storm CO2 Gewehr Kaliber 4,5mm Diabolo 7,5 Joule

Nach einem Jahr, mehr als 3 Schachteln = mehr als 1500 Diabolos = mehr als 50 Magazine . . . möchte ich meiner Beurteilung einige Zeilen hinzufügen: Das Gewehr sollte ohne zwingenden Grund auf gar keinen Fall zerlegt werden. Begründung: Einer der großen Vorteile der Beretta ist ihr geringes Gewicht. Dieses wird mit geringen Materialstärken erkauft. Um dennoch eine gute Treffsicherheit zu erreichen werden die Einzelteile in einer Bettung zusammengefügt und die Halbschalen mit vorgegebenen Drehmomenten verschraubt/fixiert. Entfernt man die Schrauben, ist die Genauigkeit dahin. Zugegeben eine einfache Erklärung, aber sie dürfte gut hinkommen. Mein Pech war, daß meine Beretta zu einer Instandsetzung auf Garantie wieder eingeschickt werden musste. Wieder zurück, war der Fehler behoben, doch das Gewehr "schoss um die Ecke". Alternativen: Noch mal einschicken oder selbst herausfinden was schief gelaufen war . . . Ein Tipp für jene, die trotzdem selbst zum Torx T-10 Schraubendreher greifen wollen oder dies bereits getan haben: Über die Stege im unteren Teil des Transportkoffers ein dickes Handtuch legen und die Beretta von oben in diese provisorische Bettung drücken, die Schrauben reihum in Viertelumdrehungen mit Gefühl anziehen . . . so habe ich diesen Mangel wieder behoben. Weiterhin sollte man sich unbedingt vor dem Schießen davon überzeugen, daß das Magazin nicht nur eingeführt, sondern auch eingerastet ist! Ist das nicht der Fall, kann es geschehen daß der Diabolo nicht in den Lauf befördert wird, sondern sich in der Mechanik verklemmt. Um ihn wieder zu entfernen muß die Waffe zerlegt werden, leider mit den oben beschriebenen Konsequenzen. Das originale Visier wieder einzubauen und einzurichten ist jedes Mal eine Geduldsprobe . . . kleine Teile und kleine Spiralfedern . . . deshalb ist es jetzt ersetzt durch ein B&B Flip Up Visier. Auch wegen der etwas höheren Visierlinie und der besseren Erfassung von Klapp- und Fallzielen auf die kürzeren Distanzen. Für Scheiben und längere Distanzen wird ein 4x40 Zielfernrohr mit SWISS ARMS Schnellbefestigungsringen zwischen den eingeklappten Flip Up Visieren eingesetzt. Wichtig ist, daß es ein Zielfernrohr mit langem (8-10 Zoll) Okular-Augenabstand ist. Vier vorgeladene Magazine, der Kapseladapter, 4 bis 6 12g Kapseln. Und die Beretta. Das ist die Dosis, die Spaß macht.

Wer mehr oder weniger regelmäßig schießen geht, kann vergleichen. Ich kann sofort Gewehre nennen, bei denen einige Details besser oder gefälliger sind als bei der Beretta. Aber darauf kommt es hier nicht an. Es ist das Gesamtpaket, das überzeugt. Das fängt schon mit der Lieferung in einem schicken Waffenkoffer an. Mit genug Platz für Kartuschen, Diabolos, Zielscheiben . . . Dazu kommt die schnelle und problemlose Abwicklung des Kaufs. Mit der Waffe vertraut machen und einstellen ist schnell erledigt. Das beigefügte Werkzeug ist winzig, aber funktional. Ein Sechskant/Schraubendreher um das Visier einzustellen. In welche Richtung man drehen muss ist auf der Waffe aufgedruckt. Ein Stift um die Diabolos gleichmäßig im Magazin zu platzieren . . . Beides nach Möglichkeit nicht verlieren. Die Treffgenauigkeit über Lochkimme und Korn auf luftgewehrübliche Distanzen überzeugt. Nach 30 Schuss sind vom Zentrum der Zielscheibe nur noch Reste übrig. Und das ist erst der Anfang. Leuchtpunktvisier und Zielfernrohr werden auch noch getestet und auf größere Distanz geschossen und die Bewertung nachgereicht. Das Gewehr schießt mit jeder getesteten Sorte Diabolo problemlos und genau. Wer "Schnellfeuer" schießen will, sollte folgendes beachten: Das Gewehr funktioniert mit expandierendem Gas, welches die Waffenteile abkühlt. Und auch die beste Kartusche wird kalt und kann bei "Schnellfeuer" den konstanten Druck nicht lange aufrecht erhalten. Das kann dazu führen daß das Magazin nicht korrekt weiter gedreht wird und kein Diabolo abgefeuert wird. Das ist kein Mangel, sondern einfache Physik. Es genügt Kapsel und Waffe eine Pause zu gönnen, um wieder auf "Betriebstemperatur" zu kommen. Bezogen auf Außentemperaturen von 3 bis 5 Grad, im Sommer wird diese Besonderheit vermutlich nicht einmal mehr auffallen. Ich kann CO 2 Gewehre nennen, die sind bei niedrigen Temperaturen nur noch sehr eingeschränkt einsatzfähig . . . Darüber hinaus ist das Gewehr kompakt, angenehm leicht und gut ausbalanciert, mit dem Schwerpunkt am Griffstück. Wem das nicht genügt, der mag zum Beispiel das "Hämmerli" bestellen und damit präziser und weiter schießen . . . oder bei Anschütz oder Weihrauch investieren . . . alles kein Problem. Aber ein anderes Gewehr zu finden, das mit Verlaub gesagt so viel Spaß macht, zu diesem Preis, das wird schwer.